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Börsenradar

Alle Signale auf «Kaufen»

Kaufen, Halten oder Verkaufen – ein speziell auf den Schweizer Aktienmarkt ausgerichtetes Analysesystem prüft auf Basis von fünf Einzelsignalen, in welche Richtung der Börsenradar ausschlägt.

Es hat sich bewährt, in unserer letzten Ausgabe («KMU-Magazin» 10/2019, Seite 56) ausdrücklich zu Käufen am Aktienmarkt ermutigt zu haben. Die Kurse stiegen kräftig. Es waren vor allem die Handelsstreitigkeiten mit den USA und der Brexit, die für Unsicherheit gesorgt hatten. Doch setzte sich die Überzeugung durch, dass diese Dinge geklärt werden beziehungsweise die Folgen überschaubar sind. 

So bleiben noch die beunruhigenden Konjunktursignale und die Gefahr, dass die europäische Wirtschaft vor einer Rezession stehen könnte. Doch die Mehrheit der Experten teilt diese Befürchtung nicht. Man vermutet, dass die Märkte knapp an einer Rezession vorbeischrammen. Übrigens fallen Aktien nie in der Rezession, sondern 12 bis 18 Monate vorher. Die Kursrückgänge im Jahr 2018 haben die Abschwächung der Konjunktur vermutlich bereits vorweggenommen.

Somit gibt es derzeit im Grunde keine Hindernisse für den Aktienmarkt, weiter zu steigen. Nicht vergessen sollte man ja auch, dass der Eurostoxx 50, der die grössten europäischen Aktien enthält, immer noch grossen Nachholbedarf hat. Er liegt 25 Prozent unter seinem Stand vor zwölf Jahren.

Aber was sagen nun unsere speziellen Signale für die Schweiz?

1. Zinssignale: Positiv

Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es jedenfalls in allen ökonomischen Lehrbüchern. Wir achten dabei auf die Renditen der zehnjährigen Bundesobligationen und des Libor-Zinses für zwölf Monate in Schweizer Franken. 

Die Negativzinsen sind geblieben, sowohl im kurz­fristigen als auch im langfristigen Bereich. Das lädt zu Investitionen ein. Auch die Banken haben Interesse, Kredite zu finanzieren, weil sie für geparktes Geld bei der Zentralbank Strafzinsen zu erwarten haben. Dass der Negativzins bereits geringer geworden ist, ist ein gutes Zeichen für die Konjunktur.

2. Der Saisoneffekt: Positiv

Zahlreiche Statistiken haben bewiesen, dass die Monate November bis April eine wesentlich bessere Performance am Aktienmarkt aufweisen als die Monate Mai bis Oktober. Dieses positive Signal gilt nun bis Ende April 2020.

3. Die Anzahl der Schweizer Aktien mit 9-Monats-Hochs und -Tiefs: Positiv

Hier handelt es sich um einen Indikator mit schnellen Trendsignalen. Er misst das Verhältnis der 9-Monats-Hochs und der 9-Monats-Tiefs bei 60 Schweizer Aktien, die wir beobachten.

Mitte November gab es von unseren 60 Aktien aus der Schweiz keine einzige, die ein 9-Monats-Tief meldet. Hingegen bildeten 20 der 60 Aktien ein neues 9-Monats-Hoch aus. Favoriten sind der­zeit Belimo, Inficon, Swiss Prime Site, Zehnder, Sika, Zurich, Geberit, Kühne & Nagel und Swiss Life. Diese Aktien sind kaufenswert.

Nicht gut im Trend liegen Transocean, Ascom, Aryzta, DKSH, Kudelski, Temenos, Oerlikon und Flughafen Zürich.

4. Der SMI-Index: Positiv

Der SMI hat sich mittlerweile deutlich über der Rekordmarke 10 000 Punkte etabliert. Sein Aufwärtstrend wäre erst gebrochen, wenn der SMI im Dezember unter 9524 Punkte fallen würde. 

5. Der Banken-Index: Positiv

Auch der Banken-Index hat sich nun dem allgemeinen Aufwärtstrend angeschlossen. Die Marke 120 Punkte wurde bereits Ende Oktober überschritten, und in der ersten Novemberhälfte stieg der Index weiter. Ein steigender Bankenindex weist darauf hin, dass eine Finanzkrise vorläufig nicht im Raum steht. Auf www.boersensignale.ch können Sie den Banken-Index wöchentlich verfolgen.

6. Summe der fünf Signale

Mit 5:0 meldet unser Börsenradar die maximale Anzahl von positiven Signalen, was ja schon lange nicht mehr der Fall war. Wer bereits eingestiegen ist, sollte seine Aktien weiter halten; es sind noch Kurssteigerungen zu erwarten. Wer bis jetzt noch mit Käufen gezögert hat, kann an Tagen, wo die Kurse konsolidieren, das Versäumte nachholen.

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