Editorial

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Exzellenz schaffen

Pandemie pusht Digitalisierung, heisst es allenthalben. Dem ist wohl so, auch wenn es eher die reaktiven politischen Massnahmen sind, die den Wandel beschleunigen.

Der Enthusiasmus darüber, vor allem derer, die an oder mit dieser Entwicklung verdienen, ist verständlich. Doch denjenigen Unternehmen, die durch die Lockdowns aus der Not heraus agieren, dürfte eine durchweg positive Betrachtungsweise schwer vermittelbar sein. Managementstrategien, Organisa­tionen effizienter sowie Wissen strukturierter zu gestalten und die Wertschöpfung näher am Kunden auszurichten, gab es auch vor der Digitalisierung. Allerdings sind die mit ihr einhergehenden Veränderungsprozesse deutlich komplexer.

Bislang ging es mehrheitlich um die verstärkte Nutzung digitaler Tools und vielleicht das Ausmachen von Bruchstellen zwischen klassischen und digitalen Abläufen. Das mag für Unternehmen, deren Produkte und Prozesse nur marginal von der Digita­lisierung betroffen sind, zunächst ausreichend als Grundlage dienen. Die anderen müssen sich der digitalen Transformation als einem strukturellen und systemischem Veränderungsprozess, bei dem es um deutlich mehr als operative Aufgabenstellungen wie das Anstossen digitaler Projekte geht, anders stellen. Auch eine fragmentierte Digitalisierung oder die Gründung eines digitalen Tochterunternehmens können nur der Einstieg in eine ganzheitliche Transformation sein. 

Ein solcher Wandel schliesst alle Unternehmensbereiche ein und hat auch Konsequenzen auf Führungsmaximen, Arbeitskultur und Innovationsmanagement. Eine der grössten Herausforderungen ist somit die Konzeptionierung des Transforma­tionsprozesses. Nun gibt es für die erfolgreiche Planung und Umsetzung der digitalen Transformation zwar weder Blaupausen noch universelle Vorgehensmodelle. Jedoch können bereits bekannte Managementinstrumente, wie das auf Basis des EFQM-Modells entwickelte «Digital Excellence Model», eine Orientierungshilfe sein. Der Leitfaden für die Entwicklung einer Kultur der Leistung und Innovation hat – ob analog oder digital – das gleiche Ziel: dauerhaft eine Business-Exzellenz zu schaffen, um nachhaltig wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein. 

PS: Mehr zum Thema digitale Transformation in der Ausgabe Nr. 3/2021.

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