Damit wird dieser HR-Sektor zum El Dorado für Automatisierung und generative KI. Der KI-Assistent Olivia beispielsweise ist aus manchen, derzeit vor allem grösseren Unternehmen schon jetzt kaum noch wegzudenken. Olivia begleitet Bewerber während der gesamten «Candidate Journey». Sie erfasst Kandidaten und interagiert mit ihnen durch Echtzeitkommunikation per SMS, Web, Mobilgerät oder in sozialen Plattformen.
Olivia ist nur ein Beleg dafür, dass Personalabteilungen auf ein stark verändertes Umfeld reagieren können, vor allem auch müssen. Die grössten zukünftigen Herausforderungen stellen dabei der Fachkräftemangel, Talentlücken und die digitale Transformation dar. Als Folge geht der Trend hin zu einer strategischeren Rolle der Personalabteilung. Ein grosser Mosaikstein, um den Wandel der HR-Abteilung von seinen operativen Aufgaben hin zu einer strategischen Kernfunktion des Unternehmens zu meistern, ist die Entwicklung eines Employer Branding, also die Bildung einer Arbeitgebermarke.
Die Employer Brand, als Teil der Corporate Brand, soll extern die Arbeitsmärkte und intern die eigenen Mitarbeiter ansprechen. Employer Branding, das also weit über das Personalmarketing hinausgeht, wird nicht zuletzt deshalb zu einem wesentlichen Faktor im Recruiting, weil sich der Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt wandelt. Im Recruitingprozess werden Unternehmen quasi zu Bewerbern. Sie müssen sich daher ungleich stärker potenziellen neuen Mitarbeitern gegenüber als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Und KI wird sie zunehmend dabei begleiten. Sie wird nicht nur repetitive Aufgaben automatisieren, sondern auch in der direkten Bewerberkommunikation, der Erstellung von hochwertigem Employer-Brand-Content oder bei der Suchmaschinenoptimierung mitmischen. Trotz aller KI-Tools jedoch wird Employer Branding den Menschen noch weiter in den Mittelpunkt rücken. Denn eine Arbeitgebermarke ist nur dann gut, wenn sie natürlich und authentisch wirkt.
P.S.: Mehr zum Thema Employer Branding in der Ausgabe Nr. 9.