Digitalisierung & Transformation

Studie: Künstliche Intelligenz

Wie Unternehmen von generativer KI profitieren können

In der sich schnell entwickelnden digitalen Welt sticht eine neue Technologie hervor, die das Potenzial hat, unsere Arbeitswelt zu revolutionieren: Generative künstliche Intelligenz (Gen KI). Doch was ist diese bahnbrechende Technologie eigentlich genau und was ist ihre Bedeutung für unsere Wirtschaft, Unternehmen und Arbeitnehmenden?
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Generative KI (Gen KI) ist ein Teilbereich der künstlichen Intelligenz, der maschinelles Lernen nutzt, um neue Inhalte zu generieren, zum Beispiel Musikstücke, Bildmaterial für die Werbung oder Texte wie diesen hier – der in diesem Fall aber tatsächlich von Menschenhand verfasst wurde. Gen KI fungiert dabei als ein virtueller Brainstorming-Partner, der kreative Ideen und Lösungen generieren kann.

Bei richtiger Anwendung macht dies die Technologie zu einem wichtigen und vorantreibenden Werkzeug für Innovation jeglicher Art. Was Gen KI auszeichnet, ist ihre Möglichkeit, aus Dateneingaben zu lernen und etwas völlig Neues zu schaffen, anstatt bestehende Muster nur zu replizieren. Dies eröffnet grenzenlose Möglichkeiten für Kreativität und Problemlösungen.

Die wirtschaftliche Bedeutung

Die proaktive und vor allem verantwortungsvolle Einführung von Gen KI kann bis 2038 global zusätzliche wirtschaftliche Werte in Höhe von 10,3 Billionen US-Dollar freisetzen.

Diese Zahl unterstreicht das Potenzial der Gen KI, das weltweite Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Für die Schweiz, eines der führenden Länder in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Pharma und Spitzentechnologie, bietet Gen KI enorme Möglichkeiten zur Steigerung der Produktivität, Stimulierung von Innovationen, Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten und Steigerung des Kundenerlebnisses.

Die geschäftliche Aufwärtsentwicklung ist ebenso vielversprechend. Ein aktueller Bericht des Beratungsunternehmens Accenture zeigt, dass ein grosser Anteil der Führungskräfte zuversichtlich ist, dass Gen KI zur Steigerung der Marktanteile ihrer Unternehmen beitragen wird. 17 Prozent der Führungskräfte rechnen sogar mit einer Marktanteilssteigerung von mindestens zehn Prozent durch Gen KI. Darüber hinaus können Unternehmen, die bei ihrer Umstrukturierung und Integration von KI führend sind, in den nächsten drei Jahren Produktivitätssteigerungen von 20 Prozent oder mehr erwarten. In der Schweiz, wo bereits viele Unternehmen in KI investieren, könnten solche Produktivitätssteigerungen einen erheblichen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum haben.

Neudefinition der Arbeit

Gen KI bietet Möglichkeiten, Arbeitsprozesse neu zu definieren und die Belegschaft umzugestalten. Anstatt Menschen zu ersetzen, kann Gen KI beispielsweise Routineaufgaben übernehmen, sodass sich die Mitarbeitenden auf strategische Aufgaben konzentrieren können. Diese Veränderung erhöht nicht nur die allgemeine Produktivität, sondern verändert auch das Arbeitserlebnis der Mitarbeitenden und macht die Arbeit sinnvoller und erfüllender.

Die Schweiz ist ein Land mit einer hochqualifizierten Belegschaft und starken Arbeitnehmerrechten. Hier ist es für Unternehmen besonders wichtig, den Übergang zu einem von Gen KI geprägten Arbeitsplatz sorgfältig zu gestalten. Während 95 Prozent der Arbeitnehmenden den Wert der Arbeit mit Gen KI erkennen, machen sich viele Sorgen um Arbeitsplatzverluste, Stress und Burn-outs.

Darüber hinaus besteht eine Diskrepanz zwischen dem Wunsch der Arbeitnehmenden, neue Gen-KI-Fähigkeiten zu erlernen, und den tatsächlichen Umschulungsbemühungen auf Unternehmensseite. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, solche Weiterbildungs- oder Umschulungsinitiativen zu priorisieren und effektiv mit ihrer Belegschaft über die Vorteile und Realitäten der Gen KI zu kommunizieren.

Vier Schlüsselbereiche

Der Aufbau von Vertrauen und die Vorbereitung der Arbeitnehmenden auf eine KI-dominierte Welt erfordert eine konzertierte Anstrengung der Führungskräfte. Sie müssen ihr Unternehmen und ihre Angestellten nicht nur auf neue Art und Weise führen und lenken, sondern die Technologie auch verstehen und den Wandel mit Menschlichkeit und Mitgefühl leiten.

Die Neuerfindung der Arbeit und die Umgestaltung der Belegschaft spielen dabei eine wichtige Rolle. Um das volle Potenzial von Gen KI auszuschöpfen, sollten Unternehmen dabei folgende vier Schlüsselbereiche beachten:

Neues Führen und Lernen

Der Erfolg von generativer künstlicher Intelligenz hängt stark von den jeweiligen Führungskräften im Unternehmen ab. Diese müssen dazu bereit sein, sich kontinuierlich und tiefgreifend mit der Technologie auseinanderzusetzen, mit Einfühlungsvermögen zu führen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich ihre Mitarbeitenden bei der Arbeit besser aufgehoben fühlen.

Neuerfindung der Arbeit

Um das volle Potenzial der Gen KI zu nutzen, müssen sich Unternehmen mit ihrer gesamten Wertschöpfungskette auseinandersetzen und nicht nur einzelne Arbeitsabläufe umgestalten. Dies ermöglicht, sich neu darauf zu konzentrieren, wie sich die Arbeit verändern muss, um Kunden besser zu bedienen, Mitarbeitende zu unterstützen und Resultate zu erzielen.

Umgestaltung der Belegschaft

Da sich die Arbeit mit Gen KI schnell verändert, muss auch die Belegschaft – sowohl Menschen als auch Maschinen – dynamisch sein. Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden dazu befähigen, neu entstehende Rollen reibungslos wahrzunehmen.

Vorbereitung der Arbeitnehmenden

Arbeitnehmende werden zukünftig immer öfter mit Maschinen zusammenarbeiten und neue Technologien anwenden müssen. Unternehmen sollten daher mit umfassenden Lerninitiativen dafür sorgen, dass Mitarbeitende dazu in der Lage sind. Führende Unternehmen investieren dabei nicht nur in Technologiefähigkeiten, sondern legen auch grossen Wert auf Soft Skills.

Zukünftige Bedeutung

Gen KI ist mehr als nur eine Technologie; sie ist ein Katalysator für Transformation. Sie bietet Führungskräften die einmalige Chance, durch innovative Führungsansätze und kontinuierliches Lernen eine resiliente Organisationsstruktur aufzubauen und die Arbeitswelt neu zu gestalten.

Mit ihrer starken Bildungsinfrastruktur, ihrem hochqualifizierten Arbeitsmarkt und der soliden Wirtschaft ist die Schweiz gut positioniert, um die Vorteile der Gen KI voll auszuschöpfen. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, wie Gen KI in den verschiedenen Sektoren der Schweizer Wirtschaft Fuss fassen wird, vom Finanzsektor über das Gesundheitswesen bis hin zur Fertigungsindustrie. Durch die Automatisierung routinemässiger Aufgaben kann Gen KI dazu beitragen, die Produktivität zu steigern, während sie gleichzeitig neue, kreative Möglichkeiten für die Arbeitnehmenden eröffnet. Darüber hinaus könnte die Schweiz eine führende Rolle bei der Gestaltung ethischer Richtlinien und Standards für die Anwendung von Gen KI einnehmen. Dies wäre von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Einführung dieser Technologie auf eine Weise erfolgt, die das Wohl aller Menschen fördert und gleichzeitig Innovation und wirtschaftliches Wachstum ermöglicht.

Schweizer Unternehmen stehen an der Schwelle zu einer spannenden neuen Ära, in der Gen KI die Art und Weise, wie wir arbeiten, lernen und leben, grundlegend verändert – und eine Zukunft mitgestaltet, die sowohl menschenzentriert als auch technologisch fortschrittlich ist.

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