In vielen KMU sah die Tätigkeit des Marketings bisher so aus: Die Marketingspezialisten erhielten ein jährliches Budget, das sie mehr oder weniger zielgerichtet in Marketingkommunikation und Branding investierten. Die Messung von Wirkung und Erfolg stand weniger im Zentrum. Entsprechend kämpfte das Marketing mit dem Ruf, primär ein Kostenfaktor zu sein.
Daten statt Bauchgefühl
Das Vorhandensein von digitalen Technologien und Big Data bedeutet für das Marketing die Chance, seinen Stellenwert in der Unternehmung zu verändern. Sein Auftrag wächst dadurch: Er lautet, die Beziehung zwischen Unternehmen und Kunde über den gesamten Lebenszyklus aktiv zu gestalten sowie einen dauernden Dialog aufrechtzuerhalten. Die Entscheidungen, welche Massnahmen dafür nötig sind und wie sie ausgestaltet werden, fallen nicht mehr nach Bauchgefühl, sondern datenbasiert. Dazu werden laufend die Wirkung der verschiedenen digitalen und physischen Kanäle gemessen und ihr Zusammenspiel optimiert. Der sichtbar gemachte Erfolg führt dazu, dass sich auch in den anderen Unternehmensbereichen die Erkenntnis durchsetzt, dass Marketingausgaben ein lohnendes Investment mit hohem Return bedeuten. Eine solche Transformation des Marketings verlangt einen grundlegenden Wandel auf drei Ebenen – bei den Fähigkeiten, den Arbeitsmethoden und der Unternehmenskultur.
Kreativ und analytisch
Um die technologischen Möglichkeiten auszuschöpfen, benötigen Marketingteams zusätzliche Skills. Kreativität zählt selbstverständlich weiterhin. Doch die Marketingfachperson von heute hat auch eine Affinität zur Analytik und Technologie. Denn zu ihren Aufgaben gehören immer mehr auch Datenanalysen, Research und der Einsatz von Marketing-Automation. Der Dialog mit den Kunden lässt sich etwa mittels automatisierter persönlicher Ansprache ankurbeln. Hohe Anforderungen ergeben sich vor allem für Führungskräfte im Marketingbereich. Sie müssen durch die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden und die richtige Rekrutierung zusätzlicher Talente für die Balance von neuen, innovativen Ansätzen, Kreativität, aber auch der Nutzung von bestehendem Wissen innerhalb des Teams sorgen. Gleichzeitig brauchen sie selbst ein so breites Fachwissen, dass sie die verschiedenen Spezialisten coachen und gemeinsam mit ihnen wachsen können – auch bezüglich Kollaborationsfähigkeit und Selbstorganisation.