Die «vierte industrielle Revolution» bietet grosse Potenziale zur Erschliessung neuer Geschäftsmöglichkeiten sowie zur Schaffung neuer Wertangebote für Kunden und Mitarbeitende, aber auch zur Verbesserung interner und externer Prozesse. Grundlage für die Veränderungen ist die Verfügbarkeit relevanter Informationen in Echtzeit durch Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen sowie die Fähigkeit, aus den Daten Mehrwerte abzuleiten. Grundlage der Industrie-4.0-Initiativen sind somit Technologien, Daten und die Vernetzung, um die Daten zu sammeln, zu speichern und zu analysieren.
Unsicherheit durch Vielfalt
Die Möglichkeiten Industrie 4.0 umzusetzen, sind vielfältig. Diese Vielfalt führt oftmals zu einer grossen Unsicherheit bezüglich Auswahl und Priorisierung möglicher Industrie-4.0-Initiativen. Erste Hilfestellungen bilden sogenannte Reifegradmodelle, welche aufzeigen, welche Technologien, Prozesse und Funktionen von Industrie 4.0 betroffen sind. Allerdings sind für erfolgreiche Industrie- 4.0-Initiativen nicht nur neue Technologien, sondern auch angepasste Geschäftsmodelle notwendig. Die Geschäftsmodell-Logik impliziert, dass in einem ersten Schritt das Ziel der Initiativen festgelegt werden muss, um darauf aufbauend die Veränderungen innerhalb der Geschäftsmodell-Dimensionen abzuleiten. Es findet infolgedessen eine Verschmelzung der Geschäftslogik und der Möglichkeiten der Vernetzung statt.
Industrie-4.0-Enabler
Die Vernetzung ist die entscheidende Grundlage für die Maschinen-Maschinen- und Mensch-Maschinen-Interaktion. Die Vernetzung beruht auf drei Kernelementen (Porter, 2014): der physischen, der intelligenten und der Vernetzungskomponente. Unter den physischen Komponenten sind die bereits bekannten elektronischen und mechanischen Bauteile zu verstehen. Unter den intelligenten Komponenten werden Sensoren, Mikroprozessoren, Datenspeicher, Steuerungselemente, Software und Betriebssysteme subsumiert. Vernetzungskomponenten umfassen Schnittstellen, Antennen und Protokolle, welche kabelgebundene oder kabellose Verbindungen mit der Maschine oder dem Produkt ermöglichen.
Die Vernetzung umfasst verschiedene Facetten eines Unternehmens und widerspiegelt sich im Prozess und im Produkt wie auch bei den Unternehmenseinheiten (Unternehmen, Werk bis Arbeitsstation) (Adolphs et al., 2015) (siehe Abbildung 1, physische Ebene). Die Vernetzung und die entsprechenden Technologien ermöglichen das Sammeln, Speichern und Analysieren von Daten (Datenebene).