Die Schweiz zeichnet sich durch fortschrittliche, agile Familienunternehmen und KMU aus. Diese bringen unentwegt innovative Produkte und herausragende Dienstleistungen hervor. Einige haben sich zu sogenannten «Hidden Champions» entwickelt und beherrschen mit ihrer Fachkompetenz Nischenmärkte auf Weltklasseniveau.
Aber: Nicht alle Unternehmen vermarkten ihre Kompetenzen so gewinnbringend, wie es tatsächlich möglich wäre. Obwohl ihre Produkte unschlagbar sind und sich ihre Dienstleistungsqualität von den Mitbewerbern abhebt, geben sie allzu oft beim Preis nach. Damit vergeben sie wertvolle Marge und verkaufen sich und ihre Marktleistung unter Wert – manchmal sogar mit existenziellen Folgen.
Um langfristig erfolgreich zu wirtschaften, sind deswegen Vertrieb und Verkauf von zentraler Bedeutung. Dies zeigt die aktuelle Studie «Zwischen Spitzenleistung, Anspruch und Marge» von PwC Schweiz. Dazu haben die Autoren 120 Unternehmen verschiedenster Grössen und Branchen aus allen Regionen der Schweiz befragt.
Auf vielen Ebenen gefordert
Das aktuelle Umfeld für Familienunternehmen und KMU ist anspruchsvoller denn je. Die Studienunternehmen sehen sich in Vertrieb und Verkauf wachsenden Kundenanforderungen bei gleichzeitig steigendem Preis- und Kostendruck gegenüber. Der anhaltende Talente- und Fachkräftemangel verschärft die Lage zusätzlich. Interessanterweise zeigen sich Unternehmen mit hohen Marktanteilen hinsichtlich ihrer Profitabilität für die kommenden drei Jahre zurückhaltender als kleinere Unternehmen.
Den Aussendienstmitarbeitenden, den hauseigenen Verkaufsstellen oder Auslandsgesellschaften und dem Handel/Zwischenhandel messen die Studienunternehmen heute die grösste Bedeutung als Absatzkanäle bei (vgl. Abbildung 1). Für die mittelfristige Zukunft verschiebt sich diese Einschätzung zu selbst steuerbaren Absatzkanälen.