Kann ein IT-Netzwerk-Spezialist ein Netzwerk aufsetzen, betreuen und supporten? Natürlich, werden Sie sagen! Schliesslich gibt es genaue Anforderungen und Kompetenzen, die erfüllt sein müssen. Wie steht es jedoch mit dem Rest der Angestellten? Wie kompetent sind die Mitarbeiter online und in der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts wirklich? Haben Sie Anforderungskataloge sowie Kompetenzen definiert, und welche sind das? Und wie kompetent sollten die Mitarbeitenden denn sein, um marktfähig zu bleiben? Was heisst es genau, digital kompetent zu sein, und wie kann ein Unternehmen sicherstellen, dass alle Mitarbeiter dem heutigen Stand entsprechen und für die Zukunft gesichert sind?
Mooresches Gesetz
Das mooresche Gesetz (Moore’s Law) besagte einst, dass sich das Potenzial der Datenverarbeitung jedes Jahr verdoppelt. Diese exponentielle Steigerung bedeutet, dass eine Micro-SD-Karte heute mehr Daten enthalten kann als ein gesamter Computer von vor zehn Jahren. Ein iPhone hat zehn Mal so viel Rechenleistung wie die Computer, die Nasa bei der Mondlandung benutzt hat. In dieser schnelllebigen Umgebung muss sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter die digitale Sprache der heutigen Medien verstehen und anwenden können. Das Spannende an diesem Gesetz: Es wurde bereits von sich selbst überholt und das droht unter Umständen auch seinen Mitarbeitenden – dass sie überholt werden.
Das Fünf-Punkte-System
Denn ob Mitarbeitende fähig sind, digitale Strukturen zu nutzen und deren Anwendung ausreichend zu verstehen, kann mittels eines Fünf-Punkte-Systems erkannt und erarbeitet werden. Hierbei ist zu beachten, dass nicht jeder Mitarbeiter auf demselben Level sein muss. Ein Facility Manager muss nicht dieselben digitalen Kompetenzen aufweisen wie ein Sachbearbeiter im Kundendienst eines Software-Unternehmens oder ein Webdesigner.
Es muss deutlich gemacht werden, auf welcher Stufe sich ein Mitarbeiter befinden sollte, dann kann erarbeitet werden, wo noch Ausbildungsbedarf herrscht oder wo Kenntnisse, die bereits vorhanden sind, gut genutzt werden können. Es ist die Aufgabe des Managements, dies zu erörtern, zu fördern und zu begleiten – hoffentlich, nachdem sie selbst die eigenen Anforderungen und Kompetenzen geklärt haben. Gehen wir nun nachfolgend auf die einzelnen fünf Bereiche ein.
1. Der Umgang mit Informationen und Daten
Die Datenverarbeitung ist ein weitreichender Bereich, der die meisten Unternehmen betrifft. Kaum eine Firma existiert, in welcher nicht Bedarf an umfangreicher Bearbeitung von vielfältigen Datensätzen (sei es Kundendateien, Abrechnung, interne Dokumente, Produktketten) besteht. Es ist wichtig, kompetente Mitarbeiter zu haben, die Daten schnell und ordentlich ohne Umwege speichern, ordnen, sortieren und verarbeiten können. So können Informationen recherchiert werden, neue Abläufe erstellt werden und Karteien kostengünstig gepflegt werden.
Datenverarbeitung ist der Grundsatz eines jeden Ablaufs in der EDV. Jede Firma ist im Grunde genommen nur ein Netzwerk aus Daten, Informationen und Wissen. Wenn diese Informationen nicht ordentlich verarbeitet und weitergeleitet werden können, kann ein sogenannter «Brain Drain» entstehen – ein Wissensverlust.
Die Basis dieser Kompetenz ist sehr allgemein üblich. Kaum jemand kann heute nicht Dinge in Suchmaschinen recherchieren und dann diese Information oder Datei auf dem PC speichern. Ein kompetenter Mitarbeiter kann hier durch systemische Abspeicherung und das Erstellen von Back-ups hervorstehen. Wenn Mitarbeiter vorhanden sind, die komplexe Suchabfragen erstellen und so gezielt Ergebnisse finden können, oder Daten und Dateien in die gebrauchten Formate umwandeln können, ist davon auszugehen, dass diese Mitarbeiter eine hohe Kompetenz aufweisen. Diese Mitarbeiter sollten für komplizierte Recherchen genutzt werden.
Falls es an dieser Kompetenz mangelt, können erfahrenere Mitarbeiter schnell und problemlos gegebene Wissenslücken füllen, da es sich hierbei nicht um eine weitreichende oder schwierige Disziplin handelt.