Digitalisierung & Transformation

Vernetztes Denken

Digitalisierung für das eigene Unternehmen erfolgreich nutzen

Die Digitalisierung ist gelebte Realität. Die technologischen Voraussetzungen sind vorhanden, um sie im Unternehmen vorteilhaft zu nutzen. Für die Implementierung braucht es daher vor allem noch ein offenes Mindset, eine klare Strategie, viel Kreativität und gut durchdachte Prozesse.
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Die digitale Welt ist Realität. Überall ist sie mittlerweile Bestandteil im Alltag. Für viele Unternehmer, Geschäftsführer und Führungskräfte immer noch ein wenig fremd. Jedoch Realität. Es scheint so, als ob in Zukunft alles nur noch digital abläuft. Weg von den über Jahre aufgebauten persönlichen Kontakten und Beziehungen, hin zu virtuellen Kontakten ohne Bezug. Ist dem wirklich so? Wie muss man sich die neue Welt vorstellen? Wie kann die bestehende Welt mit der digitalen Welt verknüpft werden? Wie können diese Verknüpfungen zum eigenen und vor allem zum Vorteil der Kunden genutzt werden? Fragen über Fragen. Hier einige Ansatzpunkte.

Mindset als Erfolgsfaktor

In der Formel 1 zum Beispiel ist das Set-up die wichtigste Komponente, damit ein Auto schnell läuft. Ohne gutes Set-up sind keine Spitzenergebnisse möglich. Das Set-up für Unternehmer, CEOs und Führungskräfte ist der eigene Kopf – im Englischen Mind genannt – und macht 95 Prozent des Erfolges aus. Wenn dieses Set-up – Mindset – gut funktioniert, dann läuft es rund. Egal auf welcher Strecke respektive in welchem Umfeld sich ein Unternehmen bewegt. Was bedeutet dies für ein Unternehmen in einer digitalisierten Welt.

Fakt ist, dass alles, was in der Offline-Welt möglich ist, auch in der digitalen Welt möglich ist. Alles, was in der Offline-Welt da ist, kann in der digitalen Welt abgebildet werden. Durch die neuen Technologien verändern sich einzig die Denk- und Arbeitsweisen. Neue Gewohnheiten und Denkmuster sind gefragt. Das vernetzte Denken ist essenziell, damit die Zusammenhänge und Abläufe verstanden werden. Dies bedeutet oft Veränderung, ein neues Bewusstsein und ein anderes Mindset. Das eigene Set-up muss angepasst werden.

Denn durch die Digitalisierung wird vieles anspruchsvoller und vernetzter. Im Kopf müssen neue Pfade angelegt werden. Was, wenn diese Pfade noch nicht in den Köpfen von Unternehmern, CEOs und Führungskräften angelegt sind? Dafür hat die heutige Wissenschaft Lösungen parat. Studien belegen, dass neue Pfade jederzeit in den Köpfen von Menschen angelegt werden können. Man muss sich nur dafür entscheiden.

In der Praxis können neue Pfade im Gehirn einfach über Meditation oder eine bewusste Entscheidung mit dahinter liegenden Routinen angelegt werden. Über die Zeit entsteht so ein ganz neues Bewusstsein. Es ist die beste Voraussetzungen für ein erweitertes Denken, für ein anderes Handeln und für Veränderung. Gute Fragen, um die Digitalisierung mental zu integrieren sind:

  • Was braucht es, damit beide
  • Welten kombiniert werden können?
  • Welche Entscheidungen helfen, bessere Prozesse abzubilden?
  • Was muss getan werden, damit die Resultate stimmen?
  • Was braucht es, damit Unternehmen überlebensfähig bleiben und sich weiterentwickeln?
  • Welche Denkweisen sind nötig, damit alles umgesetzt werden kann?

Bisheriges Fundament anpassen

Mit diesen Fragen werden Elemente der Persönlichkeit und des Business angesprochen. Die Antworten können dazu führen, dass das bestehende Fundament – z. B. der Unter­nehmenszweck oder die Unternehmensphilosophie – angepasst wird. Darauf aufbauend sollte auch das aktuelle Geschäftsmodell hinterfragt werden. Hierzu dienen folgende Fragen:

  • Wie müssen Geschäftsmodelle der Zukunft gestaltet sein, damit sowohl die alte wie die digitale Welt berücksichtigt werden?
  • Auf was ist zu achten?
  • Wie können Offline-Aktivitäten mit Online-Aktivitäten verknüpft und die Arbeit erleichtert werden?
  • Welche Werkzeuge und Prozesse sind dazu nötig?

Hier ein Beispiel: Angenommen ein Unternehmen ist im B2B-Sektor tätig. Es bietet als Hauptprodukt eine Mitgliedschaft für Unternehmen an (digitales Produkt) und hilft diesen Unternehmen, sich bei ihrer Zielgruppe bekannter zu machen. Um diese Dienstleistung an den Mann zu bringen, beschäftigt dieses Unternehmen Aussendienst-Mitarbeiter, die mit den Kunden in direktem Kontakt stehen. Wie kann nun die Digitalisierung zum Vorteil von diesem Unternehmen und seinen Kunden genutzt werden?

In diesem Fall kann die Kundengewinnung gestützt mit einer E-Mail-Marketing-Kampagne via Aussendienst-Mitarbeiter erfolgen und die Mitgliedschaft in­klusiv Bezahlung digital abgewickelt werden. So wird sichergestellt, dass die Kunden weiterhin durch die Aussendienst-Mitarbeiter persönlich betreut werden. Die Bezahlung der Mitgliedschaft wird in diesem Fall schnell und produktiv automatisiert abgewickelt. Zusätzlich würden durch sequenzielles E-Mail-Marketing (das im Hintergrund automatisch läuft) Aufhänger für den Aussendienst geschaffen, sodass für diesen das Nachfassen erleichtert wird. Egal ob Erstkontakt oder bei bereits bestehenden Kunden.

Beim Gestalten eines einfachen und nachhaltigen Business-Modells empfiehlt es sich, zu spielen und auszuprobieren, bis sich das richtige Modell herauskristallisiert. Bei zukünftigen Entscheidungen sollten immer alle Aspekte der alten und digitalen Welt berücksichtigt werden. Denn die Prozesse sind unterschiedlich und erfordern andere Werkzeuge. Zudem können die digitalen Prozesse vermehrt automatisiert werden. Dem ist Rechnung zu tragen. Gute Fragen dafür sind unter anderem:

  • Welche Prozesse haben wir bereits?
  • Wie müssen wir die digitalen Prozesse aufbauen?
  • Wie können wir uns die digitale Welt zunutze machen und die Produktivität steigern?
  • Wollen wir eine hohe oder tiefe Automation?
  • Was sind die besten Lösungen für unsere Kunden?
  • Was haben wir sonst noch für Möglichkeiten?

Prozesse definieren

Mit der Definition der Prozesse entscheidet sich, wie in Zukunft gearbeitet wird. Die Möglichkeiten sind:

  • Klassisch oder alte Schule
  • Halbautomatisch (Kombination aus klassisch und automatisiert)
  • Vollautomatisch

Klassisch oder alte Schule

Bei dieser Arbeitsform erfolgt die Mehrheit der Arbeitsleistung durch den Menschen und manuell. Um an neue Kunden zu gelangen, werden zum Beispiel die altbekannten Methoden angewendet. Um die Administration abzuwickeln, bedient man sich zwar einer oder mehrerer Softwares. Es besteht jedoch keine Automatisierung der Abläufe. Jeder Schritt wird manuell abgewickelt. Der Vorteil dabei: Es ist alles altbekannt und die Abläufe verlaufen reibungslos. Man hat eine gewisse Routine, an die man sich gewöhnt hat. Die Qualität stimmt, die Kunden sind zufrieden und die Zahlen stimmen.

Halbautomatisch (Kombination aus klassisch und automatisiert)

Bei dieser Arbeitsform wird auf der klassischen Arbeitsmethode aufgebaut und bei Prozessen, die Sinn machen, als Unterstützung zusätzliche Software oder andere Werkzeuge zur Automatisierung eingesetzt. Das eignet sich besonders bei Unterstützungsprozessen. Idealerweise bei Verkaufs- und / oder Marketing-Aktivitäten (zum Beispiel Unterstützung des Aussendienstes, Gewinnung von neuen Leads / Kunden übers Internet). Der Vorteil hier ist, dass monotone Arbeit automatisiert wird und sich die Mitarbeiter stärker auf geldbringende Aktivitäten konzentrieren können.

Vollautomatisch

Bei dieser Arbeitsform, die einer klaren Entscheidung bedarf, laufen alle kommerziellen Prozesse vollautomatisch ab. Von der Kundengewinnung bis zur Zahlung des Produkts. Das funktioniert sowohl im B2B- wie im B2C-Bereich. Bei
Maschinen, Autos oder mechanischen Produkten werden diese selbstverständlich physisch ausgeliefert. Zum Beispiel hat Alfa Romeo bei der Lancierung ihres Modells «Alfa Romeo Giulia Milano» in China im März 2017 die gesamte limitierte Auflage von 350 Stück innert 33 Sekunden online verkauft. Die kommerziellen Abläufe waren vollautomatisiert. Die Autos wurden den Kunden physisch ausgeliefert.

Kreativität einfliessen lassen

Die neue Welt ist für viele Unternehmer, CEOs und Führungskräfte immer noch eine Unbekannte. Vielfach neu und nicht fassbar. Was aber, wenn es einer komplett neuen Art und Weise bedürfte, um eine haltbare Zukunft zu erschaffen? Kreativität aus einem neuen Bewusstsein ist gefragt. Ideen, die das bestehende Geschäft weiter florieren lassen und nebenbei ein anderes zum Vorschein bringen. Wie kann das erreicht werden? Ein gutes Mittel können «Sandkasten»-spiele wie zu Kinderzeiten sein. Egal in welcher Form. Es geht darum, etwas sauber aufzusetzen und dann zu messen, was geschieht.

Da ist Kreativität, saubere Arbeit, Vertrauen und Tracking von Daten gefragt. Was, wenn diese Kombination zu besserer Zusammenarbeit und herausragenden Produkten führen würde? Einer völlig neuen Art und Weise der Zusammen-
arbeit, der Produktentwicklung, der Generierung von Kundennutzen und neuen Marketingformen. Und zusätzlich mehr Umsatz und Gewinn? Weitere Fragen für diesen Prozess sind:

  • Welche Möglichkeiten haben wir ausser den bestehenden noch?
  • Welche weiteren Ressourcen stehen zur Verfügung?
  • Was braucht es, um «out of the box» zu denken?
  • Wie kann «out of the box» messbar gemacht werden?
  • Was will der Kunde für ein Erlebnis haben?