Die Aktienbörsen werden weiterhin von den Fantasien über Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) nach oben getrieben. Gewiss werden viele Branchen davon auch in Zukunft immer mehr Gebrauch machen, auch im Pharma-, Banken- und Versicherungsbereich, die ja den Aktienmarkt in der Schweiz weitgehend prägen. Aber man sollte diese Entwicklung auch nicht überschätzen. KI kann nur das leisten, was sie in anderen unzähligen Vorgängen gelernt hat. Daher sollte man nicht denselben Fehler machen wie in der Zeit der Jahrtausendwende. Damals glaubte man, dass das Internet und die dazugehörigen Software-Unternehmen eine Zeitenwende bringen werden. Kleine Aktiengesellschaften wurden damals bereits mit dem fünfzig- bis hundertfachen Jahresumsatz bewertet. Und solche übertrieben hohen Kurs-Umsatz-Verhältnisse gibt es auch heutzutage wieder, vor allem in den USA.
Die von uns beobachteten 64 wichtigsten Unternehmen der Schweiz werden hingegen nur mit einem durchschnittlichen Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,47 bewertet. Das ist nicht besonders niedrig, aber im Gegensatz zu den USA auf jeden Fall preiswert.
Wie die Chancen am Aktienmarkt in der Schweiz nun für die kommenden Monate einzuschätzen sind, dazu befragen wir wieder unsere fünf bewährten Indikatoren.
1. Zinssignale: Positiv
Sinkende Zinsen sind gut für Aktien, steigende Zinsen schlecht. So steht es in den Lehrbüchern. Die anfängliche Zinssteigerung in diesem Jahr hat sich wieder beruhigt. Der Trend der Obligationszinsen geht eindeutig nach unten. Der Grund dafür sind die sinkenden Inflationsraten. Auch ist die Rendite von 0,63 Prozent gegenüber den Dividendenrenditen der Aktien einfach keine Konkurrenz. Die liegt in der Schweiz im Durchschnitt bei 2,53 Prozent.