Im Wort temporär steckt nicht umsonst das Wort Tempo. Freitags kurz vor 11 Uhr geht beim Personalvermittler der Anruf ein. Ein marktführendes Logistikunternehmen benötigt umgehend Verstärkung: So schnell wie möglich braucht es vorübergehend 50 bis 70 zusätzliche Personen für die Paketzustellung. Arbeitsbeginn? Am Montag früh um sieben Uhr, und zwar voll einsatzfähig, sprich geschult und eingekleidet. Ob Produktion eines Bauzulieferers oder Wagenreinigung eines Transportunternehmens, manchmal müssen Kapazitäten buchstäblich über Nacht hochgefahren werden. Dafür organisieren Personalvermittler nicht nur Arbeitskräfte, sondern auch alle administrativen Belange (unter anderem Sozialversicherungen, Payrolling usw.), und sie tragen das Unfall- oder Krankheitsrisiko der zur Verfügung gestellten Arbeitskräfte.
Handy first
Um in solchen Situationen zuverlässig die benötigten «Heinzelmännchen» aus dem Hut zaubern zu können, müssen professionelle Personalvermittler ihr Metier in jeder Hinsicht im Griff haben und dazu die modernste Technologie beziehungsweise die modernsten Kommunikationskanäle nutzen. Das heisst: Die lückenlose Digitalisierung der Prozesse schränkt die Möglichkeiten zum zwischenmenschlichen Kontakt nicht ein, sondern fördert und vereinfacht
sie. Denn auf der einen Seite steht der Personalvermittler für das Finetuning des Auftrags in intensivem Austausch mit seinem Kunden. Und auf der anderen tritt er an Interessenten für den temporären Einsatz heran, die im Handumdrehen zu rekrutieren sind.
Das Motto lautet «Handy first». Das Handy ist zur wohl wichtigsten medialen Informationsquelle von Digital Natives und Digital Immigrants avanciert, selbstverständlich weit über die Stellensuche hinaus. Noch vor dem morgendlichen Kaffee halten sich Boomer, Generationen X und Y auf dem Laufenden. Sei es über Onlinemedien oder Social Media. Zwar sind zur zusätzlichen Visibilität entsprechender Jobangebote nach wie vor auch Plakate sowie Inserate in Printmedien sinnvoll, doch spielt die Musik zunehmend auf elektronischen Kanälen. Wer sich von einem temporären Challenge angesprochen fühlt, übermittelt sein CV heute direkt via Handy. Genauso hat sie oder er die Möglichkeit, den Personalvermittler sofort telefonisch zu erreichen, um sich weitere Informationen zu beschaffen. Entscheidend ist somit der Kandidatenpool, den es permanent zu alimentieren und zu pflegen gilt. Auf dieser Basis sendet der Personalvermittler dort registrierten Mitgliedern unter anderem gezielt SMS mit passenden Einsatzmöglichkeiten, wie dem einleitend erwähnten Job als Paketzusteller.