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Alternative Energien

Neue Energielösungen mit semitransparenten Solarzellen

Ein Unternehmen aus Österreich stellt eine halbtransparente Solarzelle vor und leistet damit einen Beitrag zum Null-Energie-Haus der Zukunft. Mit den neuen Elementen lassen sich kostengünstig Balkongeländer, Verschattungen oder Sichtschutzelemente als Energielieferanten nutzen.

Jene Solarzellen, die man zunehmend auf Dächern sieht, sind monokristallin, was sie lichtundurchlässig macht. Das ist manchmal sogar gewollt, wenn zum Beispiel eine Unterkonstruktion abgedeckt werden soll. Andere Anwendungen benötigen jedoch eine gewisse Durchsicht, um deren Attraktivität zu erhöhen. Dann spricht man von semitransparenter Photovoltaik und dazu gibt es nun ein innovatives Produkt des Solartechnik-Unternehmens Ertex Solar, das an der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, der Bau 2017, in München vorgestellt wurde.

Monokristalline Silizium-Laser-Zellen

Bisher mussten für spezielle Anwendungen die Solarzellen extra angefertigt werden. Diese kostspieligen Zellen haben zusätzlich den Nachteil, dass sie weniger effizient sind, als die konventionellen Solarzellen. Das niederösterreichische Unternehmen Ertex Solar setzt deshalb auf die energieeffizienten monokristallinen Zellen, die heute rund 20 Prozent des einfallenden Lichts in Strom umwandeln können. «Die Zellen werden von uns mit - in Design, Grösse und Form frei wählbaren - Löchern versehen. Es klingt simpel, ist es eigentlich auch, und hat doch zahlreiche Vorteile gegenüber den bisherigen Lösungen für semitransparente Photovoltaik», betont Dieter Moor, Geschäftsführer von Ertex Solar.

Mit dieser Methode gelingt es Ertex Solar, dem Tochterunternehmen des Glasherstellers Ertl Glas aus Amstetten (A), gleich drei Probleme auf einen Schlag zu lösen. Erstens könnten durch die Lasertechnik von Ertex Solar gelochte Zellen um einen Preis angeboten werden, der zirka bei der Hälfte der bisherigen Kosten für semitransparente Lösungen läge. Zweitens sei auch ihr Wirkungsgrad effizienter und drittens könne man kleinstrukturierten Paneelen produzieren. Dies wiederum erlaube eine maximale Gestaltungsfreiheit für Architekten.

Zero-Energy-Building

Die EU-Mitgliedstaaten wollen ihre Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 20 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Dazu soll einerseits die Energieeffizienz verbessert, andererseits der Anteil der erneuerbaren Energien auf 20 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs erhöht werden. Für öffentliche Gebäude gilt ab 2018 die Zero-Energy-Building-Strategy: Alle Neubauten müssen entweder die Null- oder die Plusenergie-Standards erfüllen.