Die Aufgabe des Euro-Mindestwechselkurses der Schweizer Nationalbank am 15. Januar 2015 hat schnell die volle Aufmerksamkeit der gesamten Schweizer Automobilindustrie erlangt und zu verschiedenen Aktionen der Importeure, Händler und anderer Anbieter geführt. Die Importeure der verschiedenen Marken gehen seitdem sehr unterschiedlich mit der Thematik Preisanpassungen und Eurorabatte um. Von festen Rabatten auf den Listenpreis, Gratis-Optionen und verschiedenen Paketen je nach Modell werden unter den Titeln «Währungsvorteil» und «Eurobonus» seitens der Importeure und Händler mehr oder weniger komplexe Konditionen angeboten.
Sinkende Einkaufspreise
Viele Unternehmen sind hierauf basierend von einer signifikanten Minderung der Kosten für die Firmenfahrzeuge respektive Mobilität der Mitarbeiter ausgegangen, da die Einkaufspreise für die Fahrzeuge aufgrund der gewährten Sonderrabatte innerhalb weniger Tage um bis zu 20 Prozent gesunken sind, während mittlerweile auch elf Importeure die Listenpreise zwischen zwei und zehn Prozent – je nach Marke und Modell – reduziert haben. Da die Fuhrparkkosten in mobilitätsintensiven Dienstleistungssparten nach den Personalkosten die zweithöchsten Betriebsausgaben darstellen, schienen nun erhebliche Kosteneinsparungen möglich. Tatsächlich macht jedoch ausschliesslich eine Überprüfung der effektiven Einsparungen sowie des tatsächlichen Wertes des Preisvorteils auf Basis der Total Cost of Ownership (TCO) Sinn, da Rabatte und Preissenkungen zwar einen reduzierenden Effekt auf die Anschaffungskosten haben, aber lediglich einen Teil der Gesamtkosten ausmachen. Die langjährige Erfahrung von Leaseplan, mit 13 000 verwalteten Fahrzeugen in der Schweiz sowie Marktführer im Bereich Fuhrparkmanagement und Full-Service-Leasing, zeigt diesbezüglich, dass eine Reduktion des Einkaufspreises von zum Beispiel 15 Prozent in einer niedrigeren TCO-Rate von zirka fünf Prozent resultiert (Fahrzeugpreis: 45 000 CHF, Laufleistung: 30 000 km / Jahr, Laufzeit: 48 Monate). Um die genannten Einsparungen auch tatsächlich zu generieren, ist ein aktives Management der Fahrzeuge mit Fokus auf die Kontrolle der Kosten während der gesamten Laufzeit unumgänglich.
Aktives Management notwendig
Um ein aktives Management der Fahrzeuge nachhaltig zu betreiben, sollten Unternehmen über entsprechende web-basierte Tools wie ein Online Reporting und regelmässiges Controlling verfügen. Des Weiteren zeigen webbasierte Tools jederzeit Kilometerstände, Volumen von Betankungen, CO²-Ausstösse und viele weitere Vergleichswerte an, um aufgrund dieser Angaben die Fahrzeugflotte jederzeit zu überprüfen. Zudem beinhaltet ein aktives Management der Firmenflotte über den gesamten Life-Cycle hinweg auch den Wiederverkauf der Fahrzeuge am Ende der Nutzung. Und es ist klar, dass bei den aktuell gesunkenen Einkaufspreisen auch die Wiederverkaufspreise auf dem Occasionsmarkt sinken, insbesondere für junge Gebrauchtwagen. Diverse Quellen (z. B. Eurotax und auto-i-dat) gehen von einer Reduktion der Occasionspreise von im Schnitt fünf bis acht Prozent aus, abhängig von Marke und Zulassungsjahr. Professionelle Flottenmanagement-Anbieter übernehmen je nach Vertragsart einen Teil oder die gesamten Restwertrisiken, was den Unternehmen letztlich zu Planungssicherheit und Kostentransparenz verhilft.
Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass viele Unternehmen die Einkaufsrabatte direkt an die Fahrer weitergeben. Dies führt aufgrund von teilweise signifikanten Modell- oder Ausstattungsvarianten in der gleichen Kategorie häufig zu höheren Unterhaltskosten und schlussendlich werden nicht die gewünschten Einsparungen im Fuhrpark generiert. Zudem muss die Preissituation seit Aufgabe des Euro-Mindestwechselkurses als volatil betrachtet werden – aufgrund dieser Situation im Markt ist es aktuell sehr schwierig, sich einen genauen, tagesaktuellen Überblick über alle vorhandenen Konditionen und Auswirkungen zu verschaffen. Professionelle Fuhrparkmanagement-Anbieter sind aufgrund einer vollumfänglichen TCO-Betrachtung und eines strukturierten Monitorings in der Lage, Transparenz zu schaffen und markenunabhängig zu beraten. Zumal die Komplexität des Schweizer Marktes bezüglich aller verfügbaren Marken, Modellen und Optionen einer intensiven Beratung bedarf: Anfang 2015 waren auf dem Schweizer Markt 49 Marken mit 343 Modellen, 8377 Versionen sowie 645 147 Optionen verfügbar. Im Schnitt hat also jede Version 77 Optionen.