25 Jahre «KMU-Magazin»

Meilensteine im Rückblick

1998 – Das «KMU-Magazin» wird 25 Jahre alt

1998 - Das «KMU-Magazin» erblickt das Licht des Marktes. Letztlich ist das aber nur ein Ereignis von vielen, darunter sogar einigen bahnbrechenden. Hier ein kleiner Rückblick auf das, was vor einem Vierteljahrhundert sonst noch geschah.

Die wohl wichtigsten Jubiläen des Jahres 1998: 350 Jahre Loslösung vom Deutschen Reich und damit 350 Jahre formelle schweizerische Souveränität und Unab­hän­gigkeit (1648), 200 Jahre Helvetik und damit Freiheit und Gleichheit aller ­Bürger (1798) und 150 Jahre Schweizerischer Bundesstaat (1848).

Die Währungsreserven der SNB betragen rund 70 Milliarden Franken. Im Jahr 2021 verfügt die Schweizerische Nationalbank über Währungsreserven in Höhe von 1015 Milliarden Schweizerfranken.

Minergie wird ein Schweizer Baustandard für neue und modernisierte Gebäude. Die Marke wird von der Wirtschaft, den Kantonen und dem Bund gemeinsam getragen und ist vor Missbrauch geschützt. Im Zentrum stehen der Komfort, die Effizienz und der Werterhalt. Ermöglicht wird der Komfort durch eine hochwertige Gebäudehülle und eine systematische Lufterneuerung, einen überdurchschnittlichen Hitzeschutz und eine umfassende Qualitätssicherung. Minergie-Bauten zeichnen sich zudem durch einen sehr geringen Energiebedarf und einen maximalen Anteil an erneuerbaren Energien aus.

Der Schweizer Telekommunikationsmarkt wird – im Gleichschritt mit der EU – liberalisiert. Das Ziel dieser Liberalisierung: Der Bevölkerung und der Wirtschaft sollen vielfältige, preiswerte, qualitativ hochstehende sowie national und international konkurrenzfähige Fernmeldedienste angeboten werden. Zur Erinnerung: Im Januar 1998 kostet ein zehn­minütiges Inlandgespräch auf dem Natel-D-Netz der Swisscom ohne Grundgebühr noch 7,90 Franken für die Zeit von 7 bis 19 Uhr.

Die Schweiz hat 7,11 Millionen Einwohner; die Bevölkerungszahl steigt bis zum Jahr 2022 auf 8,82 Millionen. Seit 1998 wächst die Schweizer Bevölkerung fast nur aufgrund der Einbürgerungen.

In Frankreich findet die Fussball-Weltmeisterschaft statt. Die Schweiz verpasst zwar die Teilnahme, doch es hätte auch anders kommen können – wenn sie denn das Turnier hätte austragen dürfen. Den Versuch allerdings gab es tatsächlich. Obwohl die Infrastruktur den An­sprüchen einer Weltmeisterschaft nicht genügte, ging die Schweiz als Kandidat ins Rennen. Erfolglos. Bei der Vergabe am 2. Juli 1992 in Zürich wies die FIFA das Dossier wegen «technischer Mängel» zurück. 

Die Sortenorganisation Tilsiter Switzer­land GmbH wird gegründet. Hintergrund: Bis anhin führte der Schweizer Tilsiter ein weitgehend unbeschwertes Dasein. Die eigene Tilsiter Marktordnung hatte nicht zu unterschätzende Freiheiten gegenüber der Schweizerischen Käseunion; Überschüsse trug im Wesentlichen der Bund, und die Produktionsmenge lag bei über 8000 Tonnen. Ausgelöst durch eine Agrarreform und eine damit verbundene Liberalisierung des Käsemarktes sanken die Produktions- und Absatzmengen von Schweizer Tilsiter kontinuierlich. 

Mobiles Telefonieren hat einen Namen. Das Nationale Autotelefon – kurz Natel –, lanciert von der PTT, feiert seinen 20. Geburtstag. Erstmals kann die Schweiz via Koffertelefon mobil telefonieren. Damit tritt die mobile Telefonie ihren Siegeszug an. Vom Statussymbol wird es in der Schweiz bereits um die Jahrtausendwende zum selbstverständlichen Alltagsobjekt. Die Geschichte beginnt eigentlich allerdings viel früher. In den Nachkriegsjahren entwickelt die Autophon AG in Solothurn Polizeifunkgeräte zum ersten mobilen Telefongerät des Landes weiter. «Radiovox» heisst das System und es füllt den halben Kofferraum eines Autos.  

Swissflirt, die wohl älteste Schweizer Online-Datingplattform, erblickt die Single-Welt. Das Internet steckt noch in den Kinderschuhen, als das Start-up eine Erfolgsgeschichte beginnt. Die Gründer waren zwar nicht die Ersten mit dieser Idee, wurden im noch jungen Schweizer Markt aber rasch zum grössten Anbieter, heute allerdings überholt von ausländischen Anbietern.

Die Zahl der Grenzgänger nimmt deutlich zu. Während 1996 die Anzahl Grenz­gänger noch leicht zurückgeht, pendeln ab 1998 jedes Jahr mehr in die Schweiz. Seit 2004, dem Beginn der Liberalisierung des Schweizer Arbeitsmarktes für Per­sonen mit einer Grenzgängerbewilligung, ist ein noch stärkeres Wachstum zu beobachten: Zwischen 1996 und Ende 2004 arbeiteten jedes Jahr im Durchschnitt 2,7 Prozent mehr in der Schweiz. In der Periode ab Ende 2004 bis Ende 2020 betrug dieses Wachstum dann durchschnittlich 4,4 Prozent pro Jahr. Insgesamt hat ihre Zahl von 1996 bis 2020 um 143 Prozent zugenommen.

Wir schreiben das Jahr 1998, keine zwei Jahre mehr bis zur Jahrhundertwende, und allmählich beginnt das grosse Zittern. In teils apokalyptischen Szenarien werden weltweite Computerabstürze prognostiziert. Die Angst nach Börsencrashs, Weltwirtschaftskrisen oder Kernschmelzen werden als «Y2K»-Problematik oder «Millennium-Bug» beschrieben. Zu dessen Bekämpfung wird mit Ulrich Grete sogar ein «Jahr-2000-Delegierter» ernannt. Ein hoher Bundesbeamter ist felsenfest davon überzeugt, dass der öffentliche Verkehr zusammenbricht. Er fordert an einer internen Lagebesprechung, für Silvesternacht in Bern das Hauptstadt-Infanterieregiment aufzubieten. Zum Glockenschlag um Mitternacht halten nicht nur die Schweizer den Atem an. Passiert ist – nichts.

«Wer hats erfunden?» Der Werbeslogan von Ricola geht um die Welt und pusht die Bekanntheit des Kräuterbonbonherstellers in die Höhe.  Die Spots werden in Finnland (1998), Australien (1998), England (1999), Mexiko (2000), China (2004), Brasilien (2004) und Grönland (2008) realisiert. Darsteller ist der Schweizer Schauspieler Erich Vock.