Durch die Entwicklung von gesellschaftlichen Fähigkeiten im Bereich Organisation wird das Mitarbeiterengagement verbessert. Dies geschieht auf Grundlage der Tatsache, dass Unternehmen keine Mitarbeitende mehr beschäftigen werden, sondern Mitstreiter und Mitstreiterinnen. Während Mitarbeiter eine Anstellung suchen, wollen Mitstreiter mehr als das. Mitstreiter wollen sich in ihrer Arbeit entfalten, vorankommen, sich für etwas einsetzen, Sinn erfahren, lernen, wachsen, teilhaben. Ein Mitstreiter bringt also Überzeugungen, Pläne und Sehnsüchte mit zur Arbeit; und da diese von gesellschaftlichen Trends geprägt sind, bringt die Summe aller Mitstreiter gesellschaftliche Trends in das Unternehmen ein.
Unternehmen brauchen deshalb die Fähigkeit, Mitstreiter und gesellschaftliche Trends richtig in das Unternehmen einzubinden. Darin steckt ein immenses Potenzial. Denn richtig eingebundene Mitstreiter zeigen eine grössere Einsatzbereitschaft, weil sie nicht nur für Ziele des Unternehmens arbeiten, sondern gleichzeitig für persönliche und gesellschaftliche Ziele. Die richtige Einbindung von Mitstreitern ist hierbei von vier Rahmenbedingungen abhängig:
› Arbeitsumfeld
› Arbeitsaufgaben
› Führung
› Förderung
Arbeitsumfeld und Arbeitsaufgaben
Mitstreiter wollen in einem Umfeld arbeiten, in dem sie sich sicher und wohl fühlen. Zu diesem Umfeld gehören einerseits Unternehmensstruktur und -kultur sowie Personal- und Entlohungsadministration, andererseits die Zusammenarbeit mit Kollegen. In diesem Umfeld suchen Mitstreiter verantwortungs- und sinnvolle Arbeitsaufgaben; d.h. konkret: effektive und effiziente Arbeitsprozesse, Abwechslung, Mitbestimmung und Entscheidungsfreiheit zumindest in Teilbereichen des Tagesgeschäfts, Klarheit über Unternehmensstrategien und -ziele sowie stetig Feedback, sowohl lobender wie konstruktiv-kritischer Art.
Ein gutes und sicheres Arbeitsumfeld sowie verantwortungs- und sinnvolle Arbeitsaufgaben sind abhängig von einem einbindenden Führungsstil. Ein solcher Führungsstil ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit flachen Hierarchien oder dem gemeinschaftlichen Ringen um jede Entscheidung. Vielmehr bedarf es zur Einbindung klarer Strategie- und Zielvorgaben der Führung. Denn nur wenn die Ziele klar sind und klar kommuniziert werden, können Mitstreiter anfangen, sich zielgerichtet einzubringen.
Führung
Weiterhin braucht das Führungspersonal die Fähigkeit, Potenzial von Mitstreitern zu erkennen und zu fördern, Verantwortlichkeiten zuzuweisen, gleichzeitig Verantwortung abzugeben und dennoch Arbeitsprozesse zu beaufsichtigen, auch kritisches Feedback konstruktiv zu geben. Der Erfolg von einbindender Führung wird auch abhängig sein, ob Lösungen auf folgende gesellschaftliche Fragen gefunden werden: Wie binde ich Diversität ein (z.B. die immer grösser werdende Zahl ausländischer Mitstreiter)? Wie gehe ich mit Komplexität um, so dass ich die heutige und zukünftig weiter wachsende Fülle an Informationen und Anforderungen bewältige?
Förderung
Schliesslich wollen Mitstreiter gefördert werden, um sowohl persönlich als auch beruflich zu wachsen. Dabei geht es nicht in erster Linie um Geld. Es geht darum, den nächsten logischen Entwicklungsschritt tun zu können. Nötig sind deshalb gezielte Strukturen und Programme der Talent- und Karriereentwicklung, die sowohl dem Unternehmen nutzen als auch das Bedürfnis der Mitstreiter nach Weiterentwicklung befriedigen.