1. Kapazitätserweiterung: Externe Berater sind jederzeit greifbar. Speziell grössere Agenturen verfügen über die nötige Manpower. Im Notfall auch rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Mit klaren Zielvorgaben und Terminfixierungen lassen sich Arbeiten delegieren, ohne anderweitige Pendenzen zu verschieben. Als Auftraggeber kann man sich auf seine Kernkompetenzen fokussieren.
Und während er schrieb, fiel ihm ein Beispiel ein: Er hatte vor Jahren festgelegt, dass vierteljährlich ein Magazin zum eigenen Unternehmen zu verschicken sei, in Eigenregie. Im letzten Semester aber geschah es, dass kurz vor Drucklegung das Gast-Interview noch nicht stand. Die Aufträge waren nicht klar kommuniziert worden. Leider war aber die elektronische Aufnahme des Interviews für die Abschrift schon gelöscht worden. Es war Donnerstagabend und der Geschäftsausflug für den nächsten Tag angesetzt. Am Montagmorgen musste das Magazin in den Druck. Hätte er in dieser kurzen Zeit eine Agentur beauftragen können, statt dem Mitarbeiter, der in seiner Jugend für ein Lokalblatt Sportberichte schrieb, den Geschäftsausflug zu streichen?
2. Netzwerk: Speziell in der PR-Branche ist ein fein verwebtes Netzwerk essenziell. Mit der Beauftragung eines PR-Beraters dockt der Mandant an das über Jahre persönlich aufgebaute Netzwerk an: in Zeiten erhöhter Dringlichkeit und Notwendigkeit ein unschätzbarer Vorteil.
Zu diesem Punkt erzählte ihm sein Telefongesprächspartner: Einem Unternehmer wird ein Artikel in einem bekannten Medium für den nächsten Tag informell angezeigt. Aufgrund einer unverschuldeten Verfehlung hätte solch ein Artikel Brisanz, könnte sich gar für das Unternehmen negativ auswirken. Mit einem Telefonat des PR-Beraters an den Redaktor eröffnen sich für diesen plötzlich neue Perspektiven, indem ihm Informationen aus erster Hand in Aussicht gestellt werden und er in der Folge die Berichterstattung verschiebt, um sich eine objektivere Meinung zu bilden. Dass der Redaktor die Publikation verschoben hat, begründete er selber später mit dem Vertrauen und der guten Erfahrung zwischen ihm und dem PR-Berater.
3. Know-how und Professionalität: Erkennt ein Unternehmer, dass er nicht über das nötige Fachwissen verfügt, kann er sich dieses einkaufen. Es ist schnell feststellbar, ob die externe Seite die geforderten Fähigkeiten aufweist und die Vorstellungen erfüllen kann. Ein professionelles Projektmanagement und die Verschwiegenheit sind dabei das A und O.
Später am Abend würde ihm zufälligerweise seine Frau über ihre neuen Nachbarn berichten: Engländer waren ins Haus gegenüber eingezogen. Als verantwortlicher Marketingmanager eines Konzerns mit Niederlassung in der Schweiz war geplant, für drei Jahre in der Schweiz zu wohnen. Das Unternehmen stellt die Autos und das Haus zur Verfügung und organisiert sogar den Klavierunterricht für die Tochter.
Nur bei der Frage, wer einer internationalen Fachkraft aufzeigt, mit welchen Personen er sich offline verknüpfen müsste, um selbst mittelfristig relevante Kontakte in die Gesellschaft und das Branchenumfeld zu haben, wusste man im Unternehmen keinen Rat. Auf einen Hinweis hin kontaktierte das Unternehmen eine Agentur für die Realisierung eines Contacting-Mappings – einer Netzwerkkarte, auf der die gesellschaftlichen Knotenpunkte und Verzweigungen aufgezeigt werden.
4. Kreativität: Es ist nicht möglich, auf Knopfdruck kreativ zu sein. Einem Unternehmen ist es strukturell auch nicht möglich, in kürzester Zeit einen Kreativpool aufzubauen. Der Vorteil eines externen Supports ist, dass hier ungefiltert Ansätze und Massnahmen zur Diskussion gebracht und ohne innerbetriebliches Hierarchiestufendenken formuliert werden können. Darüber hinaus werden von externer Seite Ideen und Massnahmen auf ihre Umsetzungsmöglichkeit überprüft und erst mit dieser Realisierungsgarantie präsentiert.
5. Mandatierung: Externe Fachkräfte stehen nicht auf der Lohnliste. Sie werden nicht durch arbeitsrechtliche Kriterien geschützt, sondern durch das Obligationenrecht. PR-Berater werden mandatiert, nicht eingestellt. Das ist ein doppelter Gewinn: Der Dialog verläuft auf Augenhöhe und ungeschminkt. Von externer Seite her werden die Vorschläge und Ideen objektiv und frei jeglicher arbeitspolitischer Hindernisse angebracht. Zudem können Bestresultate verlangt werden, vereinbart in einem definierten Auftragsumfang, mit transparenter Budgetkontrolle. Und für den Fall der Beendigung der Mandatierung regelt Art. 363 OR das Notwendige