Ressourcenbedarf sichern
In der unmittelbaren Vorbereitung einer geplanten Transaktion sind Ressourcenfragen zu klären. Ein solches Vorhaben benötigt entsprechende Ressourcen, einerseits auf der Eigentümer- und Management-Ebene und je nach Grösse des Unternehmens auch auf der Mitarbeiterebene, vorwiegend im Finanzbereich.
Der Bedarf sollte realistisch eingeschätzt werden, denn der Aufwand eines solchen Projekts wird gerne unterschätzt. Zur Abklärung der Ressourcen gehört der Beizug von Experten (Anwälten, Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern). Teil der Abklärung ist selbstverständlich auch die Abklärung der Kosten für diese Ressourcen.
Kommunikation abstimmen
Im Rahmen des Prozesses werden Eigentümer beziehungsweise das Management immer wieder mit verschiedenen Anspruchs- und Interaktionsgruppen kommunizieren. Dies bedarf einer speziell darauf abgestimmten Informations- und Kommunikationsstrategie. Dabei muss sichergestellt sein, dass alle Anspruchsgruppen die «richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Form und in der richtigen Dosis» erhalten.
Ein besonderes Augenmerk sollte der internen Kommunikation gelten. Die Belegschaft nimmt kleinste Veränderungen in der Kommunikation und im Verhalten sehr schnell wahr. Selten diskutiert, aber dennoch zentral sind die emotionalen Faktoren. Für betroffene Unternehmer kann die Besitzübergabe ein höchst emotionaler Prozess sein, bei dem die Zukunft des Unternehmens und der Mitarbeiter einen höheren Stellenwert einnimmt als der zu erzielende Verkaufspreis. Auch Management und Mitarbeiter im betroffenen Unternehmen können sich den Emotionen nicht entziehen, geht es doch bei einer Transaktion letztendlich immer um die eigene Zukunft und damit verbundene Ängste über die zukünftige Entwicklung.
Die Hoheit im Auswahlprozess
In die Vorbereitungsphase gehört die Auswahl potenzieller Käufer oder Verkäufer. Je nach Situation und Strategie kann es sich dabei um Mitbewerber, Kunden, Lieferanten oder völlig unabhängige Interessenten handeln.
Es empfiehlt sich, die Shortlist in Zusammenarbeit mit den beauftragten Beratern zu erstellen (unter Umständen sogar mit einem darauf spezialisierten Beratungsunternehmen). Wichtig ist, die Hoheit über den Auswahlprozess zu bewahren. Der Eigentümer ist in der finalen Auswahl ganz auf sich alleine gestellt und muss die Entscheidung treffen, wer für den Kauf/Verkauf angesprochen werden soll und wer nicht.
Besonderheiten im Prozess
Zum einen stellt die zeitliche und emotionale Belastung des Managements sowie von Schlüsselpersonen einen kritischen Faktor dar. Die involvierten Personen sind in der Regel durch den Prozess absorbiert und stehen für das normale Geschäft praktisch nicht zur Verfügung.
Dies stellt neue Herausforderungen an die Organisation und kann bei Mitarbeitern Unsicherheit auslösen. Neben der zeitlichen Beanspruchung spielt auch die emotionale Beanspruchung des Managements eine zentrale Rolle und kann im Worst Case zu Konflikten oder Störungen führen.
Eine weitere Besonderheit stellt der Umgang mit der Vertraulichkeit dar. Obwohl durch zahlreiche Vertraulichkeitsvereinbarungen unterlegt, können immer wieder Informationen zur Transaktion den Weg nach aussen finden. Die Branche ist sehr vernetzt und man kennt sich. Der Eigentümer ist gut beraten, äusserst sorgsam mit den Informationen zur Transaktion umzugehen.
Etwas ganz Wichtiges zum Abschluss: Aufgrund des hohen Zeitdrucks und der Belastung passieren Fehler und es entstehen unerwartete Situationen. Unabhängig davon müssen Entscheidungen gefällt werden, um den Prozess voranzutreiben. Eigentümer und Management bleibt in solchen Momenten nichts anderes übrig, als sich auf ihr Bauchgefühl zu verlassen. Im Volksmund heisst es nicht umsonst: «Das Bauchgefühl täuscht nie».