Viele KMU schützen Innovationen nicht aktiv oder nicht angemessen

Die Schweiz zählt mehr als 300 000 KMU mit insgesamt rund 2,3 Millionen Beschäftigten und einem ungeheuren Wissensschatz. Für Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf gehören sowohl die Innovations­freudigkeit als auch der richtige Umgang mit Geistigem Eigentum zu den bedeutendsten Erfolgsfaktoren für Schweizer KMU. Umso schwerer wiegt die Tatsache, dass viele KMU mit ihrem Geistigen Eigentum noch zu wenig bewusst umgehen oder sogar weder Umfang und Bedeutung noch geeignete Massnahmen zum Schutz ihres Geistigen Eigentums kennen.

Handlungsbedarf belegt

Die geringe Sensibilität von Schweizer KMU gegenüber dem Themenfeld des Geistigen Eigentums wird auch durch drei Studien erhärtet, die das IGE zwischen 2007 und 2009 unter anderem bei der Universität St. Gallen (HSG) und den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen ETHZ und EPFL in Auftrag gab, um Einblicke in das Innovationsverhalten der Schweizer KMU zu erhalten. Von den 7000 angeschriebenen Firmen haben 1147 den Fragenkatalog beantwortet. Das Resultat ist ernüchternd: Rund zwei Drittel der befragten Schweizer KMU schützen ihre Innovationen und Kreationen entweder nicht aktiv oder nicht angemessen vor Missbräuchen oder Trittbrettfahrern oder aber übermässig und somit unnötig teuer. So oder anders drohen Know-how-Verluste und finanzielle Einbussen. Mit einem verstärkten Fokus auf die Positionierung des Instituts und seines Dienstleistungsangebots wie auch auf eine bedarfsgerechte Ausbildung auf allen Ebenen will das IGE den KMU deshalb den Einstieg in die Thematik erleichtern. Ausgehend von den angezeigten Defiziten hat das IGE ein umfassendes Programm entwickelt. Unter dem Motto «Gedacht. Gemacht. Geschützt.» wurden neue Instrumente und Angebote geschaffen. Sie sollen die Schweizer KMU mit dem Geistigen Eigentum besser vertraut machen und sie zu einem bewussteren Umgang mit ihren innovativen und kreativen Leistungen motivieren.