Digital-Marketing-Trends
Im Digital Marketing gibt es zahlreiche Trends, denn die Branche entwickelt sich stetig weiter. Nachfolgend werden vier wichtige Trends genauer unter die Lupe genommen.
Angleichung der Plattformen
Die grossen sozialen Netzwerke ähneln sich immer mehr und übernehmen zunehmend die Funktionen ihrer Konkurrenten. Daher wird vermutlich auch im Jahr 2021/2022 eine immer stärkere Angleichung der bedeutsamen Plattformen stattfinden.
Instagram führte beispielsweise bereits vor einiger Zeit die Shopping-Funktion ein, über die Influencer Markenprodukte in ihren Posts und auch Storys direkt taggen können. Der Nutzer wird dann auf die entsprechende Seite weitergeleitet und kann das beworbene Produkt direkt kaufen, ohne dafür Instagram verlassen zu müssen.
Das soziale Netzwerk Linkedin, welches sich auf den Business-Bereich spezialisiert, hat nun ebenfalls die Einführung eines Produkt-Tabs auf den Unternehmensseiten seiner Nutzer angekündigt – vorerst nur für den Software-Bereich. Dieser Tab soll in Zukunft in der Menüleiste auf allen Seiten neben den Kategorien Jobs, Beiträge und Unternehmenskultur eingeführt werden. Das Besondere daran: Die Produkte werden dann entweder direkt bei Linkedin angezeigt, oder der Nutzer hat die Möglichkeit, über den neuen Linkedin-Marktplatz zu suchen.
Longform versus Shortform Content
In den nächsten zwei Jahren wird sich höchstwahrscheinlich auch der Wettkampf zwischen sogenanntem Longform und Shortform Content noch wei-ter verschärfen. Welche Art Content sich durchsetzen wird oder ob beide Formen weiterhin erhalten bleiben, ist noch vollkommen offen.
Als Longform Content bezeichnet man in der Regel Formate wie Clubhaus-Talks, Youtube-Videos, Podcasts und auch Blogcasts (also alles über 10 Minuten, manchmal sogar 30 oder 60 Minuten). Unter Shortform Content hingegen versteht man Formate, die in nur wenigen Sekunden vom Nutzer konsumiert werden können (meistens 15-Sekunden-Storys bis 60-Sekunden-Videos). Dazu gehören unter anderem die Storys und Reels auf Instagram und Facebook, aber auch die Videos auf Tik Tok. Aber auch Youtube plant die Einführung von sogenannten Shorts, die stark an Tik Tok erinnern, und testet diese aktuell bereits in Indien.
Auch Longform Content wird vermutlich weiterhin an Bedeutung gewinnen, da diese Inhalte qualitativ meistens gehaltvoller und hochwertiger sind. Mithilfe dieser Formate können Influencer und Unternehmen ihre Marke stärken und weiter ausbauen, da sie für ein organisches Wachstum sorgen. So hat Facebook angekündigt, einen Clubhouse-Klon zu lancieren, und mit dem Format Bars will es Tik Tok Konkurrenz machen.
Edukative Inhalte gewinnen an Bedeutung
Dass edukative Inhalte sich auch weiterhin durchsetzen werden, gilt als sehr wahrscheinlich. Dieser Trend nahm mit der Corona-Pandemie 2020 stark an Fahrt auf, da sich zahlreiche Lehrer dazu entschlossen, den Schülern ihr Wissen auch über Online-Plattformen wie Twitch zur Verfügung zu stellen, wenn Präsenz-Unterricht nicht möglich ist.
Neben Videos mit edukativen Inhalten, die auf zahlreichen Plattformen hochgeladen wurden, bieten immer mehr Lehrkräfte auch Live-Streams über Twitch, Zoom und andere Plattformen an, um ihre Schüler in Echtzeit zu unterrichten. Diese Streams sorgen für eine höhere Konzentration, Interaktivität und Effektivität des Online-Unterrichts.
Auch nach der Pandemie könnte das Volumen von Educational Content weiter steigen. Plattformen und Streams haben sich bei Schülern, Studenten und auch wissbegierigen Erwachsenen zu einem beliebten Tool entwickelt, um sich auf Prüfungen vorzubereiten oder generell weiterzubilden. Die Pandemie hat diesem Bereich einen grossen Anschub gegeben und zu einer starken Weiterentwicklung der Angebote und Inhalte geführt.
Corporate Influencer gewinnen an Einfluss
Dank Plattformen wie Linkedin und Tik Tok werden aller Voraussicht nach auch Corporate Influencer im digitalen Umfeld noch mehr an Bedeutung gewinnen. Unter einem Corporate Influencer versteht man eine Person, die in den sozialen Medien Einblicke in die Arbeit in einem bestimmten Unternehmen gewährt und somit den entsprechenden Job bewirbt. Das geschieht oft freiwillig und aus eigenem Antrieb. Ziel von Unternehmen sollte jedoch sein, dass ein Corporate Influencer das Employer Branding eines Unternehmens stärkt und zusätzlich die Recruiting-Massnahmen unterstützt – das geht aber nur in Koordination.
Die Plattform Tik Tok wird bisher überwiegend von Privatpersonen und Influencern genutzt und hat eine sehr aktive Community, daher ist es für Unternehmen momentan noch vergleichsweise leicht, Vertrauen zu den Nutzern aufzubauen und hohe Engagement-Raten zu erreichen. Das Employer Branding lässt sich mit dem Hochladen von unterhaltsamen Videos auf Tik Tok durch Corporate Influencer also relativ simpel optimieren. Der Fokus liegt aber auf dem Personal Brand, der dann auf den Corporate Brand wirkt.
Auch auf der Plattform Linkedin verzeichnen Corporate Influencer grosse Erfolge. Manche haben hier schon mit «nur» 1000 Followern, sprich Kontakten, eine Reichweite, die ein Vielfaches davon ist. So kann man damit bereits mehrere tausend Menschen zweiten und dritten Grades erreichen – ein Vorteil nicht nur für das Netzwerk, sondern für alle im Businessumfeld der Person und der Firmen dahinter.